Lieber Giuseppe, wie lange arbeitest du schon bei Sunstar? Was war dein Weg als Chef de Cuisine?
Nachdem ich drei Saisons im Sunstar Piemont gearbeitet hatte, ging ich 2013 nach Australien. Ich habe den Direktor Peter Müller über meinen Wunsch, neue Dinge zu erleben, informiert und reiste mit einem Koffer voller Träume und Hoffnungen ab. Während dieser zwei unvergesslichen Jahre zwischen Australien und Neuseeland war ich nur einmal in Italien und traf meine alten Kollegen zufällig wieder. Bei dieser Gelegenheit bot mir der Direktor Peter Müller an, ins Sunstar Piemont zurückzukehren. Aber ich musste ablehnen, weil ich ein neues Visum bekommen hatte und meine Erfahrungen in Ozeanien vervollständigen wollte. Ein Jahr später erhielt ich ein Angebot, ein Restaurant auf der Karibikinsel Tobago zu eröffnen, dieses Angebot konnte ich mir nicht entgehen lassen. Von dort aus reiste ich ein paar Jahre lang durch Asien, um neue Kulturen kennenzulernen und neue Speisen- und Ernährungsstile zu probieren. Eines Tages erhielt ich einen Anruf: ein neues Angebot vom Direktor des Sunstar Piemont. Dieses Mal konnte ich nicht ablehnen.
Was sind deine allgemeinen Erfahrungen bei Sunstar?
Neben der grossen Verantwortung, die ich als Chef de Cuisine trage, habe ich bei Direktor Peter Müller viel Entscheidungsfreiheit. Wir haben das Hotel um ein À-la-carte-Menü erweitert, um ein massgeschneidertes Erlebnis zu bieten, besonders für diejenigen, die regionale Gerichte in einem eleganteren Stil entdecken wollen.
Das Halbpensions-Menü hingegen bietet weniger Flexibilität und konzentriert sich mehr auf die frischesten Zutaten des Tages. Wusstest du, dass wir mehrere Lieferanten haben, die uns zu jeder Tageszeit mit ihren Produkten beliefern? Die Kirschen zum Beispiel werden weniger als einen Kilometer entfernt gepflückt, und wir bekommen jeden Morgen eine Kiste zum Frühstück und zum Nachmittag.
Wie ist es, bei Sunstar zu arbeiten?
Ich liebe diesen Ort und die Menschen, mit denen ich jeden Tag arbeite. Ich danke besonders Peter Müller für seine Unterstützung. Wir waren immer in Kontakt. Auch während der Zeit, als ich nicht in Europa war und ich habe ihn immer für sein Vertrauen bewundert. Bis heute erhalte ich viele Jobangebote, aber wenn man einen Mentor findet, der sich um seine Mitarbeiter kümmert und praktische Lösungen anbietet, gibt es keine wichtigeren Faktoren, die ich berücksichtige. Ich werde nie vergessen, wie ich ihm mitteilen musste, dass ich einen Job in Australien gefunden hatte. Ich war so besorgt, da ich mich schuldig fühlte, das Sunstar Piemont zu verlassen. Stattdessen hat er mich bei meiner kulinarischen Reise immer unterstützt. Er hat mir sogar ein paar Bragard-Küchenjacken geschenkt, bevor ich ging, damit ich in meinem Job einen guten Eindruck hinterlasse.
Welche Art von Führungsstil gibt es im Sunstar Piemont?
Viele würden es eine Politik der offenen Tür nennen. So kann ich es nicht nennen, denn unser Manager unterstützt immer die verschiedenen Abteilungen im Hotel, je nach den täglichen Ereignissen. Seine Tür steht also nicht nur immer offen, sondern du kannst ihn auch oft bei der Koordination der verschiedenen Veranstaltungen im Hotel finden.
Unser Ziel ist es, Lösungen zu finden, die unseren Gästen und Mitarbeitern die höchsten Standards garantieren. Und im Laufe der Zeit haben wir gelernt, uns gegenseitig zu helfen, indem wir mit gutem Beispiel vorangehen.
Es scheint, dass dein Verhältnis zu deinen Vorgesetzten sehr gut ist.
Peter Müller ist ein Vorgesetzter, der mich während meines Wachstums unterstützt und begleitet hat. Ich bin sehr glücklich, ihn kennengelernt zu haben. Wenn du beruflich wachsen willst, musst du dich mit Leuten umgeben, die besser sind als du. Und er ist ein Visionär der Gastfreundschaft. Wir streiten manchmal über die Linien, denen wir folgen sollen. Obwohl ich manchmal nicht 100%ig einverstanden bin, erweist sich seine Intuition immer als erfolgreich. Seine Idee ist ein Gourmet-Erlebnis, dass ich auf die Frische der 0 km Produkte konzentriert. Meine Aufgabe ist es, die verschiedenen Geräte zu nutzen, die wir vor kurzem für das Vakuumgaren angeschafft haben, um möglichst wenig Abfall zu produzieren und perfekt zubereitete Gerichte anbieten zu können. Da wir zwei Restaurants mit unterschiedlichen Konzepten haben, hat uns dieses System sehr geholfen.
Was ist Sunstar für dich?
Für mich ein zweites Zuhause! Seit ich hier bin, haben wir unser Personal verdoppelt und sind seit der Eröffnung des À-la-carte-Restaurants «Locanda San Michele» stetig gewachsen.
Im Sunstar Piemont fühle ich mich wie zu Hause, weil wir uns alle auf Verbesserungen konzentrieren, mit ständiger Entwicklung verschiedener Projekte und vielen Karrieremöglichkeiten. Meiner Erfahrung nach, tut Sunstar sehr viel für seine Mitarbeiter.
Was gefällt dir nicht so gut?
Es wäre schön, wir könnten unsere Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Sunstar Hotels öfter treffen. Aber manchmal ist es zu weit, für Meetings in die Schweiz zu fahren.
Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Im November werde ich meinen Abschluss in Lebensmittelwissenschaften machen.
Kurz vor Ausbruch der Pandemie schrieb ich mich an der Universität ein und hatte zwischen den Zeiten der erzwungenen Quarantäne und der Schliessung des Hotels viel Zeit, mich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. In meinem Fall hat die COVID-Periode sehr geholfen. Und in vierzehn Tagen habe ich meine letzte Prüfung.
Was hast du während deiner beruflichen Reise gelernt?
Früher habe ich geglaubt, dass Kochen ausschliesslich etwas mit Kunst zu tun hat. Heute weiss ich mit Sicherheit, dass man eine Menge über die Geschichte und die Chemie hinter jeder einzelnen Zutat wissen muss, um Kunst zu schaffen
und als Künstler bezeichnet zu werden.
Dein Lieblingszitat?
Früher habe ich einfach gehofft, erfolgreich zu sein. Jetzt widme ich mein Leben der Erschaffung dieser Welt.